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Familienbande im Jahreskreis

MOREFAMILY / Porträt

Wie ein „Bastel-Burnout“ eine Dreifachmama inspirierte, die kleinen Impulse der Natur ins Familienleben zu integrieren.

Familie vor einem Gebirge
10.04.2024

Immer auf einer Achse zwischen München und Rom lebend, haben sich Verena Wagner und ihr Mann August nach der Geburt ihres ersten Sohnes Valentin in den Tiroler Bergen niedergelassen. Kurz darauf folgten – überraschenderweise - die Zwillinge Sonja und Felix. Für Verena und August, beide beruflich selbstständig, war klar, dass sie auf Unterstützung angewiesen sind, um ihrer Rolle als Eltern gerecht zu werden. „Meine Mutter war in der ersten Zeit mit Valentin und den Zwillingsbabys eine große Hilfe, außerdem hatte ich für drei Vormittage die Woche Unterstützung einer Kinderfrau. Meine Message an alle Eltern, die das gerade lesen: Ihr müsst nicht alles alleine schaffen!“

Erdbeerkuchen

Leidenschaftlich Mutter

„Obwohl ich seit mittlerweile 14 Jahren mit Leib und Seele Mutter bin, habe ich meine Arbeitstage in der Redaktion – ich schreibe für Food- und Reisemagazine – richtig genossen. Das war sozusagen Urlaub im Büro. Ich wollte mich nicht auf die Mutterrolle limitieren und auch meinen eigenen Interessen Raum geben.“ Zurück von diesen tageweisen Urlauben, hat Verena Wagner sich voll auf ihre Kinder konzentriert. Kreativ war die leidenschaftliche Lebenskünstlerin schon immer, und zusammen mit ihrer Rasselbande konnte sie diese Kreativität nun voll ausleben: Es wurde gebastelt, gespielt, vorgelesen, musiziert, gewerkt, getöpfert, geschnitzt, ganze Hauswände bemalt, aber auch viel Gesundes gekocht und gebacken – möglichst im Einklang mit der Natur und dem Jahreskreis. „Anfangs dachte ich, ich muss meinen Kindern möglichst viel Bespaßung bieten, spielen, tun, machen, basteln. Ich hatte dann schon ein regelrechtes `Bastel-Burnout´. Irgendwann habe ich es mir dann einfach leichter gemacht und die kleinen Impulse der Natur genutzt. Valentin, Sonja und Felix waren genauso glücklich, wenn sie gefundene Steine bemalt haben, als stattdessen mit mir kompliziertes Origami zu falten. Manchen macht das Spaß. Mir war es wichtig, den Druck rauszunehmen, als Mama alles bieten und leisten zu müssen.“

Baby im Garten

Eine Schatzkiste voller Familienzeit

Ihre Erfahrungen aus mehr als einem Jahrzehnt intensiver Familienzeit hat Verena nun in einem Mitmachbuch gesammelt. Das Werk gleicht einer Schatzkiste, gefüllt mit Rezepten, Ausmalbildern, Geschichten, Spielideen und Bastelimpulsen aus der Natur und soll ein Werkzeug für alle Eltern sein, um die gemeinsame Familienzeit mit Freude, Lebenslust und Sinn zu erfüllen. Grundlage für das Buch ist der Jahreskreis. „Der Jahreskreis fasziniert mich schon immer. Viele Familien haben heutzutage keinen kirchlichen Bezug mehr und da haben die Feste im Jahreskreis das Potential, eigene Rituale zu finden. Diese sind es nämlich, an die sich die Kinder später erinnern“, ist sich die Dreifachmama sicher.

Buch

Heilkräuter, Zero-Waste und Foodsharing

Man schützt, was man liebt! Deshalb liegt den Wagners Umweltschutz am Herzen. Im eigenen wilden Garten werden Heilkräuter, Gemüse und Obst angebaut, ein Zero-Waste-Haushalt wird versucht, möglichst klimafreundlich wird gelebt und Lebensmittel werden nicht verschwendet, sondern gerettet. „Wir wollen achtsam leben, aber Nachhaltigkeit hat als Familie auch ihre Grenzen. Man muss einen Weg finden, der für einen selbst passt“, ruft die ehrenamtliche Botschafterin für Foodsharing.at zu Bewusstsein auf.

Die Rasselbande wird flügge

Mit Kreativität, Naturverbundenheit und viel freiem Spiel hat Verena Wagner versucht, ihren heranwachsenden Kindern Wurzeln zu geben und gleichzeitig Flügel zu verleihen. Kinderrechte, Achtsamkeit und eine bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung auf Augenhöhe kommen ihr jetzt, in den Teenagerjahren, zugute. „… das hoffe ich zumindest. Nun ist es meine Aufgabe, loszulassen, meine Kinder machen, sie ihre Grenzen austesten zu lassen und sie beim Flüggewerden zu begleiten. Aber was das Zusammenleben mit Teenagern betrifft, stehe ich noch ganz am Anfang, es braucht neue Arten des Verständnisses und sicher eine große Portion Vertrauensvorschuss meinen Kindern gegenüber!“

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